Die Schweiz steht an der Spitze der Innovation, wenn es um die Nutzung von Wärmeenergie geht. In einem faszinierenden Projekt, das den Winter zum Sommer macht, wird überschüssige Wärme in unterirdischen Gesteinsformationen gespeichert, um später genutzt zu werden.

Dieses Thema bezieht sich auf einen Artikel von Wolfgang Kempkens auf ingenieur.de

Die Alchemie der Energie: Wie die Schweiz den Winter zum Sommer macht

In einem Land, das für seine atemberaubenden Alpen und kalten Winter bekannt ist, hat die Schweiz eine revolutionäre Methode entwickelt, um die Jahreszeiten zu überlisten. Durch die Speicherung von Wärmeüberschüssen in unterirdischen Gesteinsformationen verwandelt die Schweiz den Winter buchstäblich in den Sommer.

Die Magie der Wärmespeicherung

Die Schweizer Städte investieren massiv in den Ausbau der Fernwärme, um auch dicht besiedelte Stadtzentren zu versorgen. Die Quellen reichen von Müllverbrennungsanlagen über Abwärme aus verschiedenen Kraftwerken bis hin zu Geothermie und Umweltwärme. Große thermische Kurz- und Langzeitspeicher ersetzen zunehmend herkömmliche Erdgas- und Heizölkessel.

Genf: Heizen mit dem See 

In Genf wird die Energie des Genfer Sees als Quelle für Wärmepumpen genutzt. In Zürich werden diese Quellen mit Abwärme aus der Kläranlage Werdhölzli ergänzt, während in ländlichen Regionen oft lokales Energieholz verwendet wird.

Unterirdische Giganten 

Die Schweiz setzt unterschiedliche Speichertechnologien ein, von großen Stahltanks bis zu gigantischen unterirdischen Wärmespeichern. Ein Pilotprojekt in Bern wird Gestein in einer Tiefe von 200 bis 500 Metern mit 90 Grad heißem Wasser erwärmen. Die gespeicherte Energie wird in den Wintermonaten zurückgewonnen und in das Fernwärmenetz eingespeist.

Die Zukunft der Wärme 

Die Schweiz verbraucht mit ca. 100 TWh ca. 45 Prozent ihres Energiebedarfs für Heizung und Warmwasserbereitung. Mit innovativen Speichertechnologien kann der zusätzliche Winterstrombedarf von zehn auf sechs Terawattstunden gesenkt werden. Die schweizer Energiestrategie 2050 sieht vor, bis 2050 den Bedarf auf 55 TWh pro Jahr zu reduzieren was kanpp die Hälfte des heutigen Bedarfs darstellt.

Fazit 

Die Schweiz hat einen kühnen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft gemacht, indem sie die Jahreszeiten selbst herausfordert. Durch die Speicherung von Wärme im Sommer und ihre Nutzung im Winter zeigt das Land, dass es möglich ist, die Umwelt mit Hilfe der Natur zu schonen.

 Quelle: Wolfgang Kempkens, "Wärmespeicher: So macht man den Winter zum Sommer", ingenieur.de

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